
Berlin: Vorwerk 8, 2011 (ISBN: 3-940384-34-8).
Mit einer künstlerischen Recherche von Maria Eichhorn und mit Beiträgen von Stephan A. Jansen, Herfried Münkler, Ivan Krastev, Susan Rose-Ackerman, Johann Graf Lambsdorff, Gunter Gebauer, Ines Geipel und Wolfgang Schild.
Die öffentliche Meinung zur aktuellen Finanzkrise hat den Zweifel an der Kompetenz und der Integrität von Politikern, Managern und Verwaltungen, an ihrer Selbstverpflichtung auf das Gemeinwohl verstärkt. Partikulare Interessen und Vorteilsnahmen werden fast täglich entdeckt und selbstverständlich moralisch verurteilt. Aber welche wirtschaftlichen, politischen, sozialen und persönlichen Machenschaften an der Grenze von Legitimität und Legalität setzen den Mechanismus von Korruption in Gang? Korruption schafft ein eigenes System von Abhängigkeiten (die Mafia), im unternehmerischen Bereich schafft sie Marktanteile und sichert Arbeitsplätze (der sog. Siemensskandal), im Sport sorgt sie für Höchstleistungen (Dopingaffären). Ist diese Dynamik von Korruption nicht nur ein Störfall der Gesellschaft, sondern ihr fester Bestandteil, »ein Streit der Gesellschaft mit sich selber« (Dirk Baecker)?