Die Mosse-Lectures sind ein interdisziplinär und international angelegtes Forschungs- und Veranstaltungsprojekt, gegründet 1997 von dem Historiker George L. Mosse und dem Literaturwissenschaftler Klaus R. Scherpe. Mit ihrem Wahlspruch zur »Öffentlichkeit von Kultur und Wissenschaft« erinnern die Mosse-Lectures an die Geschichte und das Erbe der deutsch-jüdischen Familie Mosse, insbesondere an die Tradition des von Rudolf Mosse gegründeten Verlagshauses, das mit seinem Flaggschiff des liberalen »Berliner Tageblatt« großen Einfluss hatte auf die demokratische Öffentlichkeit der Weimarer Republik. Nachkommen der Familie hielten im Exil und bis in die Gegenwart mit ihrem politischen und philanthropischem Engagement an dieser Tradition fest. Dafür steht insbesondere das Werk des 1999 verstorbenen Historikers des Faschismus, George L. Mosse, der mit seinem Vortrag »Das liberale Erbe und die national-sozialistische Öffentlichkeit« am 14. Mai 1997 die Veranstaltungsreihe eröffnete. Mehr als 190 Vorträge wurden seitdem gehalten.
Mit ihren in jedem Semester neu gewählten Schwerpunktthema (siehe »Archiv«, hier auch Videos, Fotos, Presseberichte) widmen sich die Mosse-Lectures der Vermittlung von Wissen und Wissenschaft in den Bereichen von Geschichte, Kulturgeschichte, Politik, Wirtschaft, Kunst und Literatur. Eingeladen werden prominente Wissenschaftler, Autoren, Künstler und Politiker aus dem In- und Ausland (siehe »Bisherige Gäste«). Besondere Aufmerksamkeit gilt der Vergangenheit und Gegenwart jüdischen Lebens, Denkens und Handelns in Deutschland und in Israel.
Ein Auftrag der Mosse-Lectures ist es, die eingeladenen Persönlichkeiten und ihre Arbeitsgebiete den Studierenden aller Fakultäten und darüber hinaus einer interessierten Öffentlichkeit bekannt zu machen. Die Veranstaltungen mit Diskussion in englischer und deutscher Sprache finden in der Regel an einem Donnerstagabend im Senatssaal oder dem Auditorium Maximum der Humboldt-Universität, Unter den Linden, statt. Studentische Praktika und Kolloquien schließen sich an. Die Mosse Lectures werden oft im Radio übertragen (RBB, Deutschlandradio) und veröffentlicht (siehe »Publikation«).
Die Mosse-Lectures werden veranstaltet und unterstützt vom Institut für deutsche Literatur und vom Präsidium der Humboldt-Universität. Verantwortlich für das Programm ist das Gremium der Veranstalter (Prof. Lothar Müller, Prof. Joseph Vogl, Prof. Ethel Matala de Mazza, Prof. Michael Kämper-van den Boogaart, Prof. Ulrike Vedder, Prof. Stefan Willer, Dr. Hendrik Blumentrath und Denise Reimann (siehe »Verantwortliche«).
Die Mosse-Lectures wurden seit ihrer Gründung vonverschiedenen Wirtschaftsunternehmen und Stiftungen gefördert, u.a. von der Mosse Foundation und der Friedrich Stiftung.
Programm und Koordination: Robert Loth
www.mosse-lectures.de | info@mosse-lectures.de